Okay, wollt Ihr die lange oder die kurze Geschichte hören?
Die Langfassung gibt es unter (im Moment dreiteilige Gleisbautrilogie in vier Episoden), die kurze geht so: Wir sind selbst Gartenbahner und benötigten für unser zugegebenermaßen sehr umfassend dimensioniertes Bauprojekt eine große Menge Gleise. Nachdem wir Schienenangebote eingeholt hatten, wurde sehr schnell klar, dass wir entweder zu ambitioniert geplant hatten oder einen „nachhaltigeren“ Weg suchen mussten. Also:
Selbst ist der/die Modellbahner:in
So haben wir unser Spaßgleis in Profil und Schwellenband entwickelt und fertigen lassen. Das war sehr kostenintensiv ,wenn auch nicht so teuer wie alles fertig zu kaufen, aber wir konnten unser Gleisprofil in Edelstahl fertigen lassen und noch ein paar andere Ideen z.B. bei den Schwellenbändern verwirklichen.
Und wenn etwas funktioniert? Dann wollen wir andere daran teilhaben lassen.
Halt, das klingt jetzt etwas zu selbstlos. Das Spaßgleis ist kein Non-Profit-Projekt wie die Spaßbahn-Dekoder, aber wir wollen uns nicht an Neueinsteiger:innen oder Hobbykolleg:innen bereichern und wollen auch nicht vom Gleisverkauf leben. Dennoch läuft der Verkauf ganz offiziell inklusive Rechnung und ausgewiesener Mehrwertsteuer.
Warum Edelstahl?
Wer einmal die marktgängigen Messingschienen im Garten verlegt und vor allem gepflegt hat, braucht vermutlich gar nicht mehr weiter zu lesen. Je nach der Bepflanzung rundherum und der Umweltbelastung verbringen einige Gartenbahner mehr Zeit mit dem Reinigen ihrer Gleise als mit dem Bewegen von Zügen. Selbstverständlich, Edelstahlschienen werden auch schmutzig, und Ameisen oder Schnecken interessieren sich für das verwendete Material erschreckend wenig, doch Edelstahl ist leichter sauber zu halten und er korrodiert nicht, was den Pflegeaufwand für die Anlage sehr minimiert.
Dies gilt natürlich, wenn auch in abgeschwächtem Maße, ebenso für Innenanlagen.
Ist Edelstahl ein schlechter Leiter?
Messing ist ein besserer Stromleiter, was sich aber im Modellbahnbereich aufgrund der meist recht kurzen Leitungswege kaum signifikant auswirken dürfte. Ohnehin gilt eine Grundempfehlung für die Stromversorgung von Anlagen jeder Größe, mehrere Stromeinspeisungen vorzusehen, um eine gleichmäßige Spannung auf der gesamten Anlage zu gewährleisten.
Warum gibt es das Spaßgleis nur als Bausatz?
Ganz einfach, weil das Aufziehen der Schwellenbänder je nach Anzahl der Meter eine durchaus zeitaufwendige Arbeit ist. Also macht jeder dies für seinen Bedarf fröhlich selbst und spart einen Haufen Geld. Aber, unterschätzen sollte man die Tätigkeit keinesfalls, denn damit die Profile stramm im Schwellenbett liegen, besteht relativ wenig Spiel zum Einziehen der Schienenprofile, besonders wenn diese mal einen leichten Bogen aufweisen, was z.B. durch die Lagerung durchaus auch vorkommen kann. Sagt nicht, wir hätten euch nicht gewarnt.
Kann man das Spaßgleis mit anderen Gleisen kombinieren?
Natürlich kann man das. Wenn einen das unterschiedliche Aussehen nicht stört und, ehrlich gesagt, uns stört es auf unserer Anlage auch nicht, kann man alle Gleise, die dem Code 332 entsprechen und also die gleiche Höhe haben mit dem Spaßgleis kombinieren. Bei den niedrigeren (und eigentlich schöneren) wenn auch wenig verbreiteten Gleisen nach Code 250 ist es leider anders. Die passen ohne entsprechende Adaptergleise nicht.
Könnt ihr nur glatte Meter?
Kurz gesagt: „Ja!“
Oder etwas länger: Wir führen das metrische System auf der Modellbahnanlage ein. Schluss mit 300mm, 82,5mm und sonstigen krummen Längen. Das Spaßgleis gibt es in 1000mm und 2000mm und es ist für Modellbahner:innen gedacht, die eine stationäre Anlage aufbauen wollen und für kurze Ausgleichsstücke mit einem Trennschleifer oder einer Metallsäge umgehen können. Möchte man das gewohnte 300mm Raster behalten, muss man sich selbst entsprechende Stücke ablängen.